Beste Informationen: Mit Doppelmonitoren im Feld an DCS, MES und ERP

Größtmögliche Informationsbereitstellung am HMI vor Ort – das ist die Devise von chemischen und pharmazeutischen Produktionsanlagen, um ein optimales Informationsverhalten und höchste Produktionssicherheit zu gewährleisten. Die zunehmende Digitalisierung und die vernetzte Produktionstechnik in den Produktionsprozessen versorgt sowohl die Bedienstationen als auch die Leitstellen mit vielfältigen Informationen über Anlagenzustände, Prozesswerte, Wartungsintervalle und ERP-relevanten Daten. Um dieses gewünschte Informationsaufkommen bestmöglich und zu managen, setzen immer mehr Prozessunternehmen Doppelmonitorsysteme im explosionsgefährdeten Bereich ein, die beispielsweise einen getrennten Zugriff auf das PLT und ERP ermöglichen.

Doppelmonitormanagement im Feld

Insbesondere in großen Produktionsanlagen wie World-scale-, Multipurpose- und Verbundanlagen stehen heute eine Vielzahl von Prozessinformationen vor Ort zur Verfügung, die je nach Status im Prozess relevant sein können. Damit entwickeln sich die Feldbediengeräte in Industrieanlagen immer mehr zu kleinen „Vor-Ort-Leitstellen“ und die Bediener vor Ort tragen mehr und mehr Verantwortung: sie werden zu „Prozessmanager vor Ort“.

Die Vielzahl der Informationen lässt sich kaum noch auf einem Monitor darstellen – schon gar nicht, wenn es um Entscheidungen geht, die auf Informationen aus zwei Systemen beruhen wie zum Beispiel dem PLT und dem MES. Zur optimalen Entscheidungsfindung können bei Doppelmonitorlösungen beide Datenquellen gleichzeitig geöffnet werden und parallel betrachtet werden. Auf einem Monitor kann das PLT visualisiert werden und auf dem anderen die Wartungspläne für die Feldgeräte oder auch das Betriebsmittelmanagement, die Projektsteuerung oder die Dokumentation. Eine Einbindung von Maschinendaten, Instandhaltungs-, Logistik und QM-Informationen ist ebenso möglich. So werden Prozessbediener über Veränderungen und Auffälligkeiten im Prozess rechtzeitig informiert und können die richtigen, sicherheitsrelevanten Reaktionen einsteuern.

Doppelmonitorsysteme erlauben einen getrennten Zugriff auf das PLT und ERP.

Horst Friedrich, Direktor Produkt Marketing HMIs & Kameras bei R. STAHL

Professionelles Rechtemanagement und RFID-Authentifizierung

Höhere Informationsbereitstellungen an Doppelmonitoren und mehr Vor-Ort-Verantwortung bringen es mit sich, dass das Rechtemanagement genauestens festgelegt wird. Wer hat welche Zugriffsmöglichkeiten? Und wer muss sich wo und wie authentifizieren? Das gehört zu einem professionellen Rechtemanagement. Falsche Zugriffsmöglichkeiten und fehlendes Management von Bedienerrechten können gefährliche Konsequenzen für den Produktionsprozess haben.

Oft muss auch ein Bediener die Feldstation wechseln. Dabei erweisen sich die sicherheitsrelevanten Ab- und Anmeldeprozesse in der Praxis oft als umständlich. Die Eingabe von User und Code – nicht selten mit Handschuhen – sowie leicht verifizierbare Passwörter machen Anmeldeprozeduren nicht nur zeitintensiv, sondern auch systemrelevant. Deshalb empfehlen sich explosionsgeschützten HMIs mit berührungslosen RFID-Lesern zur Authentifizierung, die den Anmeldeaufwand für den autorisierten Zugriff auf die Prozesssteuerung deutlich reduzieren. Wie? Indem der Werksausweis aufgelegt wird und während des Zugriffs aufgelegt bleibt. Dabei wird der Zugriffsberechtigte über seinen RFID-Werkausweis identifiziert und gegenüber dem Active Directory des Betriebes authentifiziert. Eine LogOnPlus-Software meldet den Benutzer über einen anwendungsspezifischen Connector an der Zielanwendung entsprechend den im System hinterlegten Daten an. Über eine weitere USB-Schnittstelle können auch Barcodeleser zur professionellen Materialidentifizierung und -erfassung eingesetzt werden.

Modernste Doppelmonitorlösungen – Firmware sei Dank

Die problemlose Integration von RFID-Readern ist Bestandteil einer modernen Industrial Grade Remote HMI Firmware und integraler Bestandteil von Thin Clients. Mit der Firmware wird ein sicherer, manipulationsgeschützter Fernzugriff auf virtuelle oder reale Workstations in einem Netzwerk als geschlossenem System unter einem einheitlichen Bedienkonzept ermöglicht. Alle wichtigen Protokolle wie VNC und RDP werden unterstützt. Über ein App-Konzept lassen sich auch CITRIX-Zugriffe, Protokolle wie die Delta V Remote Desktop Connection (DRDC), Browser, CCTV-Apps oder beliebige andere Anwendungen sicher und ohne Modifikationen der Remote HMI Firmware betreiben. Für den autorisierten Zugriff auf zentral- oder Cloud-gespeicherte Programme und Anwendungen stellt die Firmware eine personalisierte Rechteverwaltung mit abgestuften Zugriffsrechten bereit.

Blog Explosionsschutz R. STAHL Doppelmonitor
Die HMI-Firmware von R. STAHL basiert auf Windows 10 IoT Enterprise und unterstützt den Multi-Monitor-Betrieb bei voller Touchfunktionalität.

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