Maschinen sprechen digital – und R. STAHL liefert die Sprache dazu

Digitale Zwillinge sind mehr als ein Hype – sie sind der Schlüssel für effiziente Wartung, Planung und Betrieb moderner Industrieanlagen. R. STAHL geht mit einer neuen Plattform einen innovativen Weg: Standardisierte Verwaltungsschalen machen Produktdaten nicht nur maschinenlesbar, sondern auch interoperabel nutzbar. Roland Dunker, Head of Digital Services bei R. STAHL, erläutert, wie Unternehmen davon konkret profitieren.

1. Herr Dunker, digitale Zwillinge sind in der Industrie in aller Munde. Was macht den Ansatz bei R. STAHL besonders?

Roland Dunker: Unser Ziel ist es, digitale Zwillinge nicht nur als Abbild physischer Produkte zu verstehen, sondern sie interaktiv und interoperabel nutzbar zu machen. Das heißt: Wir stellen Produktdaten standardisiert online zur Verfügung – nicht als statisches PDF, sondern eingebettet in eine digitale Plattform, die nahtlos in Planung, Betrieb und Wartung eingebunden werden kann.

2. Was ist die technische Grundlage dafür?

Roland Dunker: Die Basis bildet die sogenannte Verwaltungsschale (Asset Administration Shell, AAS) nach IEC 63278-1. Sie strukturiert alle Informationen zu einem Produkt – von Spezifikationen über Wartungsdaten bis hin zu Energieverbrauch oder Compliance-Dokumenten. Über QR-Codes oder RFID-Tags gemäß IEC 61406 sind diese Daten direkt am Produkt abrufbar. Damit lassen sich Prozesse erheblich beschleunigen – etwa bei der Ersatzteilrecherche, Rücksendungen oder Wartungseinsätzen.

3. Wie trägt die Plattform zur Effizienzsteigerung in der Industrie bei?

Roland Dunker: Wir ermöglichen eine durchgängige Datenverfügbarkeit über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts – von der Konstruktion über den Betrieb bis hin zum Recycling. Das verkürzt Entwicklungszyklen, reduziert Stillstandzeiten und vereinfacht den Zugang zu aktuellen Informationen. Durch standardisierte Submodelle, etwa für technische Daten oder Wartungshandbücher, sind unsere digitalen Zwillinge direkt in CAD-, ERP- oder Wartungssysteme integrierbar.

4. Welche strategische Rolle spielt die Kooperation mit conplement?

Roland Dunker: conplement bringt die technologische Plattformkompetenz ein – insbesondere im Cloudbereich. Wir bündeln hier unsere Stärken: R. STAHL bringt das Domänenwissen, die Produktdaten und die Nähe zum Kunden, conplement liefert die skalierbare Infrastruktur. Gemeinsam können wir unsere Lösung auch als White Label anbieten – ein Angebot, das für viele mittelständische Hersteller mit begrenzten Digitalisierungskapazitäten interessant ist.

5. Wohin geht die Reise? Was ist Ihre Vision für digitale Zwillinge in der Prozessindustrie?

Roland Dunker: Wir denken in drei Stufen: Erstens die strukturierte Digitalisierung aller Produkte, zweitens die Konfiguration komplexer Systeme – zum Beispiel individuell zusammensetzbare Klemmenkästen – und drittens das digitale Einzelengineering, bei dem sogar produktübergreifend geplant wird. Langfristig geht es darum, mit Hilfe standardisierter, digitaler Datenketten effizienter, nachhaltiger und regulatorisch konform zu arbeiten. Die Weichen dafür sind gestellt.

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