Green Facilities sind im Trend: Industrieunternehmen setzen zunehmend auf umweltfreundliche Umgebungen, die Energie sparen und den CO₂-Ausstoß reduzieren. Die Beleuchtung spielt dabei eine zentrale Rolle. Erfahren Sie, wie intelligente Lichtmanagementsysteme nicht nur die Energieeffizienz steigern, sondern auch die Betriebskosten senken und die Sicherheit erhöhen.
Industrieunternehmen setzen verstärkt auf Green Facilities, um Energie zu sparen und den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Diese Umgebungen nutzen moderne Technologien und digitale Strategien, um ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Ein wichtiger Aspekt dabei sind moderne Beleuchtungslösungen. Viele Anlagen verwenden noch konventionelle Leuchtmittel wie T8-Röhren. Das Verhältnis zwischen konventionellen Leuchtmitteln und moderner LED-Technik klafft derzeit mit 70 % zu 30 % noch stark auseinander. Dies führt zu hohen Betriebskosten und hohem Wartungsaufwand. In großen Anlagen bleibt die Beleuchtung oft dauerhaft an, da der organisatorische und technische Aufwand zum Ausschalten zu groß ist. Früher spielten die Stromkosten für Beleuchtung im Verhältnis zum Gesamtenergiebedarf einer Prozessanlage oft keine Rolle. Doch der Blick auf den Energieverbrauch von Beleuchtungssystemen hat sich geändert – nicht nur aus ökologischer Sicht, sondern auch wegen gestiegener Stromkosten.
Eine effiziente Lösung bietet der Einsatz intelligenter Lichtmanagementsysteme. Diese ermöglichen bedarfsgerechte Beleuchtungslösungen, wie Präsenzsteuerung in Lagerbereichen oder tageszeitabhängige Steuerung in Kommissionierbereichen. Intelligentes Lichtmanagement erfasst Bewegungen und Anwesenheit von Personen und misst die Menge des einfallenden Tageslichts, sodass die Beleuchtung exakt und situationsgerecht angepasst werden kann.
Zu den wichtigsten Vorteilen eines intelligenten Lichtmanagements zählen:
- Energieeinsparung: Durch bedarfsgerechte Steuerung und Zeitsteuerung sinkt der Energieverbrauch deutlich.
- Nachhaltigkeit: Energieeffiziente Beleuchtung reduziert CO₂-Emissionen und unterstützt Nachhaltigkeitsziele.
- Einfache Überwachung und Wartung: Lichtmanagementsysteme ermöglichen eine automatische Zustandsüberwachung und Störmeldungen, was die Wartung erleichtert und die Sicherheit erhöht.
- Flexibilität: Intelligente Systeme lassen sich leicht erweitern und an veränderte Anforderungen anpassen.
Intelligente Lichtmanagementsysteme bieten allerdings nicht nur wirtschaftliche Vorteile durch reduzierte Energiekosten, sondern auch psychologische Vorteile für die Mitarbeiter. Eine optimale Beleuchtung kann die Motivation und Stimmung verbessern und somit das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit steigern.
LED-Technik ist der Schlüssel
Der Austausch konventioneller Leuchtstoffröhren durch moderne LED-Technologie bietet zahlreiche Vorteile. Ein wichtiger Treiber ist das EU-weite Verbot der gängigen T5- und T8-Leuchtstoffröhren seit August 2023. LED-Leuchten sind nicht nur energieeffizienter, sondern auch langlebiger, was zu erheblichen Kosteneinsparungen bei Wartung und Betrieb führt. Ein Beispiel verdeutlicht das Einsparpotenzial: Werden in einer Raffinerie 50.000 Leuchtstofflampen mit je 58 Watt durch LED-Leuchten ersetzt, lassen sich bei einer durchschnittlichen täglichen Brenndauer von zwölf Stunden mehr als sechs Millionen Kilowattstunden pro Jahr einsparen.
Integration und Automation über die DALI-Schnittstelle
Für die Digitalisierung der Beleuchtungsanlagen in explosionsgefährdeten Bereichen nutzt R. STAHL das nach IEC 62386 genormte Digital Addressable Lighting Interface (DALI). DALI ermöglicht die individuelle Ansteuerung von Leuchten und bietet bidirektionale Kommunikation. So können Schaltzustände, Fehlermeldungen und Helligkeitswerte automatisch abgefragt werden, was moderne vorausschauende Wartungskonzepte ermöglicht. Alle Leuchten des R. STAHL-Leuchtenportfolios sind mit einer optionalen DALI-Schnittstelle verfügbar und sichern ein durchgängiges modernes Lichtmanagement auch in explosionsgefährdeten Bereichen. Dies erleichtert die wöchentliche Inspektion von Notleuchten mit Einzelbatterieversorgung, da diese permanent elektronisch überwacht werden können. Wartungszyklen sind für jede Leuchte individuell definierbar, was die Wartung planbarer und wirtschaftlicher macht.
Implementierung und Optimierung
Die Implementierung eines Lichtmanagementsystems beginnt mit einer sorgfältigen Planung und Analyse der bestehenden Beleuchtungssituation. Eine professionelle Lichtberechnung berücksichtigt die individuellen Bedürfnisse und die Architektur des Gebäudes. Bei der Programmierung und Inbetriebnahme werden die Funktionen eingestellt und Komponenten wie Licht- und Bewegungssensoren kombiniert. Die Optimierung eines Lichtmanagementsystems ermöglicht die Anpassung und Veränderung der Anlagenfunktionen über digitale Schnittstellen wie Laptops oder mobile Endgeräte (beispielsweise Smartphones oder Tablets). Komponenten können einfach hinzugefügt oder verschoben werden, was die Flexibilität und Effizienz der Beleuchtungsanlage erhöht.
Anwendungsbeispiele zeigen Potenziale
Ein eindrucksvolles Beispiel für die erfolgreiche Implementierung eines intelligenten Lichtmanagementsystems ist das Unternehmen Sika Deutschland GmbH. Am Standort in Kornwestheim hat Sika in zwei Produktionsbereichen, die als Ex-Zone 1 klassifiziert sind, eine durchgängig digitale Lichtlösung implementiert. Damit lässt sich die Beleuchtung exakt an den Bedarf anpassen, was nicht nur Energie spart, sondern auch eine rechtssichere Überprüfung und Dokumentation der Notbeleuchtung ermöglicht.
Im Projekt für Sika konzipierte R. STAHL eine moderne digitale Lichtlösung, die eine maßgeschneiderte Lösung für explosionsgefährdete Bereiche bietet. Die Integration von DALI in das Gebäudemanagementsystem auf Basis der KNX-Gebäudesystemtechnik ermöglicht eine intelligente Lichtsteuerung, die sich an die betrieblichen Abläufe und die Umgebungshelligkeit anpasst. Bei Sika wird die Beleuchtung über eine KNX-Dali-Schnittstelle gesteuert und in Abhängigkeit von Anwesenheit und Tageslicht geregelt. Dies führt zu erheblichen Energieeinsparungen und einer verbesserten Sicherheitsbeleuchtung. Zudem führt die automatische Regulierung der LED-Beleuchtung zu einer Verlängerung der Lebensdauer. Im Vergleich zu Leuchtstoffröhren erhöht sich die Lebensdauer linear bei einer gleichzeitigen Reduzierung der Betriebsdauer.
Das System dient aber nicht nur der Steuerung: Sicherheitsleuchten, die Fluchtwege beleuchten, müssen regelmäßig überprüft werden. Die Vorschriften verlangen eine wöchentliche Sichtkontrolle der zentralen Stromversorgung und bei batteriebetriebenen Systemen eine Kontrolle durch Einschalten der sekundären Spannungsquelle. Die eingesetzten Sicherheitsleuchten von R. STAHL sind mit einer DALI-Schnittstelle ausgestattet, die die wöchentliche Inspektion automatisiert und den Wartungsaufwand erheblich reduziert. Das ersetzt nicht nur den Rundgang, sondern macht die Wartung planbarer und kostengünstiger.
R. STAHL nutzt die intelligente Beleuchtung auch selbst: Im Lager des Werks Weimar konnte der Energiebedarf für die Beleuchtung durch den Einsatz von LED-Technik halbiert werden. Ein intelligentes Lichtmanagement ermöglichte weitere Einsparungen: Insgesamt spart R. STAHL im Lager Weimar heute 70 Prozent Energie und damit rund 22 Tonnen CO₂ gegenüber der klassischen Beleuchtung mit Leuchtstoffröhren.
Fazit
Intelligente Lichtmanagementsysteme bieten eine effektive Möglichkeit, Energie zu sparen, Betriebskosten zu senken und die Sicherheit in Gebäuden zu erhöhen. Die Investition in solche Systeme zahlt sich langfristig durch Einsparungen und Effizienzsteigerungen aus.
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