R. STAHL, führender Anbieter von Produkten und Systemen für den Explosionsschutz, veröffentlicht heute die vollständigen Ergebnisse des 2. Quartals 2017.
Mit EUR 76,5 Mio. konnte der bereits gute Auftragseingang im Vorquartal nochmals um 0,9 Prozent leicht übertroffen werden (Q1 2017: EUR 75,8 Mio.). Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies zwar einem Rückgang um 3,6 Prozent (Q2 2016: EUR 79,3 Mio.), doch war das hohe Niveau im 2. Quartal 2016 vor allem vom größten Projektauftrag in der Geschichte von R. STAHL geprägt. Der robuste Auftragseingang im 2. Quartal 2017 führte zu einem weiter zunehmenden Auftragsbestand, der mit EUR 99,9 Mio. erstmals seit Mitte 2016 wieder an den dreistelligen Bereich des Vorjahres herankam (Q2 2016: EUR 100,0 Mio.). Allerdings war die Nachfrage aus dem Öl- und Gassektor, der wichtigsten Abnehmerbranche von R. STAHL, noch immer vergleichsweise zurückhaltend. Die Umsatzentwicklung verzeichnete ebenfalls gegenüber dem 1. Quartal 2017 einen leichten Anstieg um 2,0 Prozent auf EUR 66,8 Mio. (Q1 2017: EUR 65,5 Mio.). Hier machten sich sowohl der gute Auftragsbestand zum Ende des Vorquartals als auch die langsam wieder zunehmende Belebung im Markt für explosionsgeschützte Produkte bemerkbar. An das hohe Niveau des Vorjahres kam der Umsatz im Berichtsquartal jedoch noch nicht heran, hier entspricht die Entwicklung einem Rückgang um 5,7 Prozent (Q2 2016: EUR 70,8 Mio.). Darin spiegelt sich auch wider, dass der Auftragsbestand nach den ersten sechs Monaten 2017 mit etwa 40 Prozent einen vergleichsweise hohen Anteil an Aufträgen enthält, die erst im kommenden Jahr zur Ausführung kommen sollen. Das noch niedrige Umsatzniveau im 2. Quartal 2017 resultierte mit EUR -3,3 Mio. in einem schwachen EBIT, in dem auch Sondereinflüsse in Höhe EUR -0,6 Mio. enthalten waren.
Auftragseingang gegenüber Vorjahr in drei von vier Regionen rückläufig, Deutschland mit hohem zweistelligen Anstieg
Aus regionaler Sicht war die Entwicklung des Auftragseingangs sehr verschieden. In Deutschland erhöhten sich die Bestellungen gegenüber dem Vorjahresquartal um 45,1 Prozent auf EUR 22,2 Mio. (Q2 2016: EUR 15,3 Mio.). Wesentlicher Treiber war hier ein Projektauftrag über Energieverteilerschränke zu einer derzeit im Bau befindlichen chemischen Produktionsanlage im Süden Russlands. In allen anderen Regionen waren die Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahresquartal rückläufig. In der Zentralregion – bestehend aus Afrika und Europa ohne Deutschland – gingen Bestellungen in Höhe von EUR 33,6 Mio. ein, ein Minus von 16,4 Prozent (Q2 2016: EUR 40,1 Mio.). Im Vorjahr hatte hier noch ein Großprojekt in Osteuropa zu dem hohen Auftragseingangsniveau beigetragen. Mit EUR 7,5 Mio., entsprechend einem Minus von 23,0 Prozent, war der Auftragseingang in Amerika ebenfalls rückläufig (Q2 2016: EUR 9,8 Mio.). Auch hier spiegelt diese Entwicklung vor allem den hohen projektbedingten Auftragseingang im Vorjahresquartal wider, der im Berichtsquartal ausblieb. In Asien war ein Rückgang des Auftragseingangs um 6,4 Prozent auf EUR 13,1 Mio. zu verzeichnen (Q2 2016: EUR 14,0 Mio.).
Die auch im zweiten Quartal robuste Nachfrage führte dazu, dass der Auftragseingang im ersten Halbjahr mit EUR 152,3 Mio. um 1,4 Prozent über dem des Vorjahres lag (H1 2016: EUR 150,2 Mio.). Noch deutlicher wird die steigende Nachfrage beim Vergleich der beiden letzten Halbjahre: während im 2. Halbjahr 2016 Aufträge in Höhe von lediglich EUR 132,7 Mio. eingingen, war hier im 1. Halbjahr 2017 ein Anstieg um 14,7 Prozent auf EUR 152,3 Mio. zu verzeichnen.
Entwicklung des Umsatzes läuft Auftragseingang noch nach
Auch die Entwicklung des Umsatzes war regional sehr unterschiedlich. Gegenüber dem Vorjahr waren mit Ausnahme von Asien in allen Regionen Rückgänge zu verzeichnen, insbesondere aufgrund geringerer Auslieferungen bei Projektaufträgen. In Deutschland war der Rückgang mit einem Minus von 12,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf EUR 13,9 Mio. am stärksten (Q2 2016: EUR 15,9 Mio.). Hier wirkten sich vor allem im Vergleich zum Vorjahr geringere Auslieferungen im Projektgeschäft aus. Auch die Zentralregion verzeichnete mit einem Minus von 12,5 Prozent auf EUR 30,1 Mio. im Vorjahresvergleich einen Rückgang im zweistelligen Bereich (Q2 2016: 34,4 Mio.). Zwar legte der Umsatz im Produktgeschäft deutlich zu, doch konnten hierdurch die auch hier rückläufigen Projektauslieferungen nur teilweise kompensiert werden. Mit einem Minus von 3,2 Prozent auf EUR 7,5 Mio. war der Umsatzrückgang in der Region Amerika dagegen vergleichsweise moderat (Q2 2016: EUR 7,7 Mio.). In der Region Asien stieg der Umsatz um 20,1 Prozent auf EUR 15,2 Mio. (Q2 2016: EUR 12,7 Mio.). Hier kam im Berichtsquartal ein Großauftrag über Beleuchtungslösungen zur Auslieferung.
Niedriger Umsatz und Sondereinflüsse halten EBIT zurück
Als Folge des vergleichsweise noch geringen Umsatzniveaus war auch die Ergebnisentwicklung gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Zwar ging der niedrige Umsatz auch mit einem um 4,5 Prozent sinkenden Materialaufwand einher, doch erhöhte sich der Personalaufwand, u. a. aufgrund branchenüblicher Entgeltanpassungen und Sondereinflüsse, im Berichtszeitraum um 2,1 Prozent. Bei den Abschreibungen war ein Anstieg um 6,2 % auf EUR 3,2 Mio. zu verzeichnen (Q2 2016: EUR 3,0 Mio.). Hier machten sich höhere Abschreibungen auf Sachanlagen bemerkbar. Bedingt durch rückläufigen Umsatz und höhere Sondereinflüsse verringerte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im 2. Quartal 2017 auf EUR -3,3 Mio. (Q2 2016: EUR 2,0 Mio.). Das EBIT vor Sondereinflüssen reduzierte sich entsprechend auf EUR -2,7 Mio. (Q2 2016: EUR 1,8 Mio.).
Free Cashflow im Vergleich zum Vorjahr verbessert
Das rückläufige Periodenergebnis hatte im 2. Quartal 2017 eine Verringerung des Cashflows auf EUR -0,6 Mio. zur Folge (Q2 2016: EUR 3,5 Mio.). Beim Working Capital war ein Rückgang um EUR 0,8 Mio. zu verzeichnen, insbesondere aufgrund gesunkener Forderungen. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit verbesserte sich im Berichtsquartal demgemäß auf EUR 0,3 Mio. (Q2 2016: EUR -1,2 Mio.). Im Vorjahr hatte vor allem ein deutlicher Aufbau von Forderungen das Working Capital um EUR 4,7 Mio. erhöht. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit war mit EUR -2,9 Mio. um EUR 0,3 Mio. geringer als im Vorjahresquartal (Q2 2016: EUR -3,2 Mio.), weshalb sich der Free Cashflow auf EUR -2,6 Mio. verbesserte (Q2 2016: EUR -4,4 Mio.).
Ausblick angepasst
Die Entwicklungen von Auftragseingang und -bestand in den ersten sechs Monaten des Jahres bestätigen eine Stabilisierung der Nachfrage im Öl- und Gassektor, wenn auch noch auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Auch greifen die strategischen Maßnahmen zur Diversifizierung der Kundenbasis und zum Ausbau des Automatisierungsgeschäfts. Die Auftragsvergabe im Projektgeschäft, das rund ein Drittel des Umsatzes ausmacht, ist jedoch noch schleppend, und die technischen Klärungen als Voraussetzung für die Fertigung ziehen sich länger hin als in der Vergangenheit. Der aus dem derzeitigen Auftragsbestand zu erwartende Umsatzanteil für das Jahr 2017 wird in Verbindung mit dem für die zweite Jahreshälfte 2017 erwarteten weiteren Auftragseingang nach derzeitiger Einschätzung nicht ausreichen, die am 09. Mai 2017 gegebene Prognose für Umsatz und Ertrag für das Jahr 2017 noch erreichen zu können. Dieser Ausblick war unter den Vorbehalt der Umsatzrealisierung gestellt und muss nun wie folgt angepasst werden:
Die Prognose für den Auftragseingang in Höhe von EUR 295 Mio. bis EUR 305 Mio. für das Geschäftsjahr 2017 wird bestätigt. Der Umsatz wird nun zwischen EUR 270 Mio. und EUR 280 Mio. (bislang: zwischen EUR 285 Mio. und EUR 295 Mio.) und das EBIT vor Sondereinflüssen zwischen EUR -4 Mio. und EUR 0 Mio. (bislang: zwischen EUR 3,5 Mio. und EUR 7,5 Mio.) erwartet. Dies entspricht für die Entwicklung im 2. Halbjahr 2017 einem Umsatz zwischen EUR 138 Mio. und EUR 148 Mio. und einem EBIT vor Sondereinflüssen zwischen EUR 1 Mio. und EUR 5 Mio. Die angepasste Prognose steht unter dem Vorbehalt, dass die bislang für das Jahr 2017 vorliegenden Aufträge zur Umsatzrealisierung kommen, es hier also keine zeitlichen Verschiebungen gibt. Weiterhin wird vorausgesetzt, dass es keine wesentlichen Veränderungen der Nachfragesituation in den Hauptabnehmerbranchen gibt, insbesondere, dass der Öl- und Gasmarkt keine Abschwächung zeigt. Ferner ist eine wesentliche Annahme, dass die für das Geschäft von R. STAHL bedeutsamen Fremdwährungen keinen starken Veränderungen unterliegen.
Zur Verbesserung der Ertragslage hat der Vorstand Prozesse und Strukturen im Unternehmen analysiert und Möglichkeiten zur Senkung von Kosten identifiziert. Erste Maßnahmen befinden sich bereits in der Umsetzung.
* Sondereinflüsse: außerplanmäßige Abschreibungen, Wertaufholungen, Ergebnisse aus der Veräußerung von Anlagevermögen, Restrukturierungsaufwand, Ergebnisbelastungen aus Portfolioaktivitäten
Die wichtigsten Kennzahlen des R. STAHL-Konzerns gemäß IFRS
TEUR | Q2 2017 | Q2 2016 | Veränderung |
Umsatzerlöse | 66.769 | 70.770 | -5,7% |
davon Deutschland | 13.908 | 15.926 | -12,7% |
Zentralregion**) | 30.143 | 34.434 | -12,5% |
Amerika | 7.473 | 7.718 | -3,2% |
Asien | 15.245 | 12.692 | +20,1% |
Auslandsanteil in % | 79,2 | 77,5 |
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Auftragseingang | 76.472 | 79.309 | -3,6% |
Auftragsbestand | 99.931 | 100.031 | -0,1% |
EBITDA | -89 | 5.017 | n. a. |
EBIT | -3.305 | 1.988 | n. a. |
EBIT vor Sondereinflüssen | -2.746 | 1.789 | n. a. |
EBT | -3.705 | 1.301 | n. a. |
Periodenergebnis | -3.052 | 778 | n. a. |
Ergebnis je Aktie in EUR (gesamt) | -0,47 | 0,11 | n. a. |
Investitionen | 2.917 | 4.418 | -34,0% |
Abschreibungen | 3.216 | 3.029 | +6,2% |
EBITDA in % der Umsatzerlöse | n. a. | 7,1 |
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EBIT in % der Umsatzerlöse | n. a. | 2,8 |
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EBIT vor Sondereinflüssen | n. a. | 2,6 |
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EBT in % der Umsatzerlöse | n. a. | 1,8 |
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Mitarbeiter zum 30.06. (ohne Auszubildende) | 1.775 | 1.820 | -2,5% |
** Zentralregion: Afrika und Europa ohne Deutschland
Investoren- und Analysten-Telefonkonferenz der R. STAHL AG zum 2. Quartal 2017
Der Vorstandsvorsitzende der R. STAHL AG, Herr Martin Schomaker, und der Finanzvorstand, Herr Bernd Marx, werden die Ergebnisse zum 2. Quartal 2017 heute im Rahmen einer Investoren- und Analysten-Telefonkonferenz um 14:00 Uhr erläutern und anschließend für Fragen und Diskussionen zur Verfügung stehen. Die Investoren- und Analysten-Telefonkonferenz findet in englischer Sprache statt.
Bitte wählen Sie zur Teilnahme zum angegebenen Zeitpunkt die folgende Telefonnummer und geben Sie bitte die Teilnehmer-PIN ein sowie Ihren Vor- und Nachnamen und den Namen Ihres Unternehmens nach Aufforderung an:
DE: +4969222229043
UK: +442030092452
USA: +18554027766
Teilnehmer-PIN: 16790194#
Parallel zur Investoren- und Analysten-Telefonkonferenz zeigen wir Ihnen eine Präsentation über das Internet. Bitte loggen Sie sich hierzu auf der folgenden Webseite unter Angabe Ihres Vor- und Nachnamens und des Namens Ihres Unternehmens ein:
Webseite: www.audio-webcast.com
Passwort: rstahl0817
Direkter Link: http://www.audio-webcast.com/cgi-bin/login.ssp?fn=verify_user&curPassword=rstahl0817
Finanzkalender 2017
09. November: Zwischenmitteilung Q3 2017
Kontakt:
R. STAHL AG
Am Bahnhof 30, 74638 Waldenburg (Württ.)
Dr. Thomas Kornek
Leiter Investor Relations & Corporate Communications
F: +49 7942 943-1395
E: investornews@stahl.de